Campus Platztor
Wettbewerb Stadtcampus Universität St.Gallen I SHORTLIST

Campus Platztor
Campus Platztor
Campus Platztor

Sonnenuhr – Die Universität als Akteurin in der Stadt
Architektur und Landschaft
Die neue Universität am Platztor in St. Gallen fügt sich sensibel in die Hanglage und den Baumbestand ein: 16 der 18 bestehenden Bäume bleiben erhalten. Das Gebäude ist als „Sonnenuhr“ gedacht – offen, lichtdurchlässig und durchlässig für Luft und Bewegung. Innen- und Aussenräume verschmelzen, Baumkronen und Schatten, Wasser und Vogelgesang prägen die Atmosphäre. So entsteht eine Architektur, die Natur und Stadt in den Lernalltag einbindet.
Ensemble und Cluster
Das Projekt besteht aus vier Lehrhäusern und einem Torhaus, die über „Cluster“ organisiert sind: Gruppen von Unterrichts-, Arbeits- und Aufenthaltsräumen mit jeweils eigenem Charakter. Tageslicht von drei Seiten, Panoramablicke auf Stadt und Berge sowie unterschiedliche Zugangssituationen verleihen jedem Cluster Identität. Zugleich hält die zentrifugale Gebäudestruktur alle Teile zusammen und stärkt den Gemeinschaftsgedanken.
Promenade und Stadttor
Das neue Torhaus markiert den Übergang von der Altstadt zum Campus. Eine grosszügige Rampe führt barrierefrei vom Stadtniveau über Marktplatz und Wassergarten bis zum Rosenbergtor auf +8 m. Wie die historischen Treppenwege St. Gallens schafft die Promenade Begegnungsräume, öffnet die Universität zur Stadt und verbindet öffentliche Funktionen wie Auditorium, Cafeteria oder Foyer.
Aussenraum als Geschenk an die Stadt - Freiraum
Der Campus wird als parkartiger Garten gestaltet, in dem Architektur und Natur ineinander greifen. Pergolen, Sitznischen, Staudenflächen und Retentionsräume sorgen für Aufenthaltsqualität, Kühlung und ökologische Vielfalt. Der Platztorhof mit seinen alten Bäumen wird zum grünen Herzstück. Innenhöfe und Dachgärten ergänzen die Freiräume. So wird der Campus zu einem wichtigen öffentlichen Ort für Universität und Stadtgesellschaft.
Höhenentwicklung und Räume
Die Gebäude folgen dem abfallenden Gelände: öffentliche Zonen im Erdgeschoss, gemeinschaftliche Räume auf dem Mezzaningeschoss, Unterrichtscluster in den oberen Ebenen. Pergolen, Arkaden und Dachgärten bieten Schutz, Begegnung und Erholung. Ein Belvedere mit farbenfroher Bepflanzung krönt das Torhaus als neues Wahrzeichen. Trotz seiner Dimension fügt sich der Bau durch Massstab und Traufhöhen harmonisch in die Nachbarschaft ein.
Marktplatz und Holzlaterne
Zentrum des Campus ist der Marktplatz: flexibel nutzbar für Vorlesungen, Gespräche, Ausstellungen oder Konzerte. Über ihm schwebt die „Holzlaterne“ – eine Dachstruktur, die Tageslicht, Akustik und Atmosphäre inszeniert und zugleich Bühne für vielfältige Veranstaltungen bietet. Rampe, Freitreppen und ein lichtdurchflutetes Treppenhaus mit Oberlicht verbinden alle Ebenen.
Struktur und Nachhaltigkeit
Ein flexibles 10x10-Meter-Raster in Holz-Beton-Verbundbauweise ermöglicht große Räume oder kleinere Einheiten und garantiert Anpassungsfähigkeit. Gebäudetechnik ist kompakt integriert: Energie- und Lüftungsstränge verlaufen effizient von Keller und Dach, Doppelböden schaffen Flexibilität. Materialien im Außenraum werden möglichst wiederverwendet.

Der Campus Platztor wird so zum Scharnier zwischen Altstadt und Rosenberg: ein öffentlicher Freiraum, der Universität und Stadtgesellschaft gleichermassen dient.

Bauherrschaft: Hochbauamt des Kantons St.Gallen, Wettbewerb 2025

Projektteam
Generalplaner: K&L Architekten AG, St.Gallen
Architektur: grafton architects, Dublin 
Baumanagement: ARGE PBM Planungs- und Baumanagement AG / Hesta Immobilien AG, St.Gallen 
Landschaftsarchitektur: Uniola AG, Zürich 
Bauingenieur: Dr. Lüchinger+Meyer Bauingenieure AG, Zürich
HLKKSE: Amstein + Walthert St.Gallen AG, St.Gallen 
Brandschutz: Brandsicher AG, St.Gallen 
Visualisierung: Picture Plane, London