Marktplatz St.Gallen
Wettbewerb 3. Rang

Marktplatz St.Gallen
Marktplatz St.Gallen
Marktplatz St.Gallen

Freiraum

An der Schnittstelle zwischen den innerstädtischen Quartieren und der nördlichen Altstadt kommt dem Raum zwischen Waaghaus und dem Oberen Graben immer schon eine wichtige stadträumliche verknüpfende Aufgabe zu. Die zahlreichen Wettbewerbe der letzten Jahre zeigen auf, wie eminent bedeutsam Markplatz und Bohl als öffentlicher Raum für die St.Galler Stadtbevölkerung ist. Ziel ist es, dass der Stadtraum in Zukunft seiner vernetzenden Aufgabe besser und konsequenter gerecht werden kann, damit er zu einem öffentlichen Raum für alle Bürgerinnen und Bürger avancieren kann. In der Folge wird der heute fragmentierte Stadtraum zu einem zusammenhängenden, lesbaren Ganzen weiterentwickelt. Ein durchgängiger Belagsteppich (Natursteinplatten, -pflaster) verbindet alle Teilräume zu einem Ensemble. Der Belag integriert sich auf selbstverständliche Weise in den Materialkanon der benachbarten Altstadt. Eine leichte Differenzierung der Steingrössen an den Vorbereichen der Erdgeschosse greift ein vorhandenes Motiv der angrenzenden Marktgasse auf und schafft eine zurückhaltende Zonierung der Nutzbereiche auf dem Platz. Der Platz wird aus dem Bestand mit Rücksicht auf seine Geschichte entwickelt. Diese Haltung kommt sowohl bei der vorhandenen Vegetation, wie bei den bestehenden Einbauten zum Tragen (Rondelle, Calatravahalle). Über dem steinernen Teppich des Platzes spannt sich ein lockeres Baumdach auf, welches sich im Wesentlichen aus den bestehenden Platanen und einigen neu gepflanzten  Bäumen (Platanen, Linden) zusammensetzt. Die lockere Verteilung der Bäume lässt weiterhin flexibel, nutzbare Platzbereiche zu und sichert zugleich Aufenthaltsqualitäten auf dem ganzen Platz. 

Architektur

Die identitätsstiftenden Elemente Rondelle und Calatrava-Wartehalle werden in das Gestaltungskonzept eingebunden. Die Rondelle wird sanft renoviert und das Dach zur Verbesserung des Witterungsschutzes verlängert. Die Calatrava-Haltestelle wird als Unikat auf der neuen Platzfläche inszeniert und behält Ihre Eigenständigkeit. Die neue Bushaltestelle stadteinwärts wird mit zwei Dächern ausgebildet. Die pilzartige Konstruktion mit dem zentralen Pfeiler und den weit ausladenden Dächern schafft auf Fussgängerebene eine grosse Durchlässigkeit. Die beiden Pfeiler sind jeweils vis-à-vis der Nahtstelle zweier Liegenschaften angeordnet (Sichtbarkeit Schaufenster!). Um die Eigenständigkeit der Calatrava-Haltestelle zu unterstützen, ist die neue Haltestelle bewusst als reduzierter Stahlbau in Hellgrau analog zu den weiteren Haltestellen im Stadtgebiet ausgebildet. Das Konzept für die Marktstände sieht die Entwicklung eines Moduls vor, mit dem verschiedene  Konstellationen möglich sind. Sowohl die Grösse der einzelnen Marktstände, als auch die Anordnung der Markteinheiten sind flexibel und können unterschiedlichen Marktbedürfnissen gerecht werden. Das Marktmodul ist mit Klappen für Auslagen und Vordächern und integrierten Ablageflächen vorbereitet. Konstruktiv sind die Module als leichter Stahlbau auf einem stabilen Boden mit robuster farbiger Metallverkleidung vorgesehen.

Bauherrschaft

Stadt St.Gallen

Wettbewerb 2018

Planungsteam

  • Architektur: K&L Architekten AG, St.Gallen
  • Landschaftsarchitektur: Hager Partner AG, Zürich
  • Verkehr/Soziologie: Kontextplan, Bern